die kurzen sommer der anarchie
es war eine oase der wunder und des wahns, das haus im zentrum der süchte.
ein ort, den man betreten konnte von früh bis spät. ein verwunschener garten mit bänken und bäumen, mitten im gewirr der grossstadt. zimmer, die einen aufnahmen, ohne zu binden. für manche war es eine heimat auf zeit.
viele jahre habe ich versucht, das haus zu einem ort der entdeckungen und des widerspruchs zu machen. habe menschen darin bestärkt, die segel zu setzen und aufzubrechen. ein wenig neugieriger, ein wenig kühner, ein wenig abenteuerlustiger als andere zu sein. irgendwann war es auch für mich soweit, das rhinozeros scharrte ungeduldig im garten. mit der zeit veränderte sich dort vieles. das nashorn ist einsam geworden in seinem garten.
heute war ich seit langem wieder dort. es war ein besonderer tag. in solchen momenten wirken die alten zauber noch immer fort. das zu sehen, hat mir weh getan. doch als ich ging, war ich fröhlich. denn heute habe ich abschied genommen.
es war schön, am ende ganz schön schwierig. aber wie es war, war es gut.
salut & bonne chance: auf schwabing und die kurzen sommer der anarchie!